Am Dienstag haben die Piratenpartei und die Giordano-Bruno-Stiftung in der Leipziger Innenstadt ein klares Zeichen gegen die geplante Finanzierung des Katholikentages 2016 gesetzt. Unter dem Motto der Trennung von Kirche und Staat präsentierten sie eine symbolträchtige Skulptur: einen protestierenden Moses mit dem 11. Gebot »Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen«. Diese Aktion richtet sich gezielt an den Leipziger Stadtrat, um auf die Gegenstimmen zur Subventionierung aufmerksam zu machen.
Kritik an Subventionen für die katholische Kirche
Die designierte Stadträtin der Piratenpartei, Ute Elisabeth Gabelmann, äußerte scharfe Kritik an der geplanten Millionenzahlung der Stadt Leipzig:
»Der Stadtrat plant, eine Million Euro für den Katholikentag bereitzustellen. Ich bin der Meinung, dass wir diese Mittel weder übrig haben noch für eine umstrittene Organisation wie die katholische Kirche einsetzen sollten. Die Trennung von Kirche und Staat muss konsequent umgesetzt werden, und der Stadtrat sollte diese Vorlage ablehnen.«
Bereits der Freistaat Sachsen hat drei Millionen Euro als Unterstützung für die Veranstaltung zugesagt. Die Piratenpartei sieht dieses Geld jedoch an anderer Stelle besser investiert, etwa in Schulen oder kulturelle Projekte, die der Allgemeinheit zugutekommen.
Forderung nach klarer Trennung von Kirche und Staat
Die Giordano-Bruno-Stiftung, bekannt für ihre bundesweiten Aktionen zur Förderung der Trennung von Kirche und Staat, unterstützt die Proteste der Piratenpartei. Mit der Moses-Skulptur und dem provokanten 11. Gebot unterstreicht die Stiftung ihre Forderung, dass kirchliche Veranstaltungen wie der Katholikentag von den Kirchen selbst finanziert werden sollten.
Öffentliche Debatte angestoßen
Die Protestaktion hat nicht nur in Leipzig, sondern auch darüber hinaus eine Debatte angestoßen. Viele Bürgerinnen und Bürger stellen sich die Frage, ob öffentliche Gelder für eine Veranstaltung verwendet werden sollten, die nicht alle Teile der Gesellschaft gleichermaßen anspricht. Die Piratenpartei fordert eine transparente Diskussion und eine stärkere Priorisierung von Projekten, die allen Bürgern zugutekommen.
Mit ihrer klaren Haltung gegen die Subventionierung kirchlicher Großveranstaltungen möchten die Piraten und die Giordano-Bruno-Stiftung den politischen Druck auf den Leipziger Stadtrat erhöhen und die Debatte um die Trennung von Kirche und Staat weiter vorantreiben.